Dienstag, 29. Oktober 2013

HerbstPackraftTour: Gera - Unstrut

Start: Erfurt - Einstieg Gispersleben hinter dem Wehr
Ziel: Freyburg (bei Naumburg/Saale)
Zeit: 3 Tage / 2 Nächte
Strecke: ca. 115 km (20 km Gera / 90 km Unstrut)
Packraft: Alpacke Scout

Eine Mehrtagesfahrt mit dem Mini Packraft Scout war schon eine Weile in meinem Kopf und, das Unstrut/Saale-Revier focusiert. Nun hatte ich 3 Tage frei mit fast sommerlichen Temperaturen Ende Oktober, ideal auch für draußen campieren! Am Vortag eine ungefähre Planung: Fernbus bis Erfurt (Berlinienbus 25 €, ca. 3 h Fahrt) und Einstieg in die Gera.


Mittags angekommen suchte ich via GPS den Fluss und lief am städtischen Outdoorladen UNTERWEGS vorbei und gleich mal rein um nach dem Weg und Unwegbarkeiten zu fragen. Eine Gewässerkarte gab es nicht, aber Infos: immer den Weg entlang der Gera runterlaufen, bis zum letzten Wehr bei Gispersleben laufen. Nach 2 Stunden Fußmarsch durch die wunderschöne Stadt Erfurt, entlang dem gerade mal handbreit tiefen Bach, erreichte ich eine Gaststätte. Der Wirt gab mir eine kostenfreie Radkarte, die den Streckenabschnitt bis Sömmerda (Unstrut) abdeckte und alle Wehre verzeichnete. Nachmittags gings dann endlich los mit dem Ziel die Unstrut vor Einbruch der Nacht zu erreichen.



Die Gera erwies sich stellenweise als ziemlich flach und agil. Der „Hosenboden“ schrammte mehrmals über Steintreppen und das aufgeschäumte Wasser schwabbte ins Boot (Scout ohne Spritzdecke). Hier empfiehlt sich definitiv ein Packraft mit Spritzdecke, womit auch Wildwasserstellen kein Problem mehr darstellen. Unterwegs sieht man viel Dreck in den Uferbäumen hängen. Ein Zeichen das der Pegel gerne mal 1 bis 2 Meter höher stehen kann. Nach ca. 20 Flusskilometern und ein paar Wehren (umtragen) erreichte ich bei Zwielicht die Unstrut, es wurde Zeit ein Lager aufzuschlagen. 


Die zunehmende Dunkelheit und das Steilufer erschwerte die Suche. Irgendwo gab’s eine schlammige Stelle mit Böschung. Im Helmlampenlicht war dann schnell das Lager aufgeschlagen. Zum Glück lag buntes Herbstlaub auf dem Boden, so dass nicht alles total eingesaut wurde. Feuer, warmes Essen und die Karte für den nächsten Tag vor der Nase strebte ich der Nachtruhe entgegen. Die Idylle störte nur ein wenig der Autolärm der Bundesstrasse im Hintergrund.


Das erste Morgenlicht weckte mich, Sachen gepackt, Kaffee aufgesetzt und los die Unstrut runter. Das Wetter war herrlich, nur ein wenig bewölkt. Das erste Hindernis, der bis auf den Flusslauf reduzierte Gebenssee (ein Schild: Befahren verboten, Talsperrenverwaltung), mal wieder umtragen. Die Unstrut war ebenso agil wie die Gera, nur tiefer und es galt aufmerksam den einen oder anderen Stein im Fluss zu umfahren. Mein Ziel war es Meilen zu machen und soweit wie möglich den Flusslauf runterzufahren. Durch die Eigenströmung und mit Paddelkraft kommt man locker auf 6-7 Km/h. Das Scout ist für lange Touren, auch für mich mit 167 cm Körpergröße, denn doch etwas kurz. Die Umtragestellen, Stromschnellen und Wehre, gaben mir die willkommene Möglichkeit meine Beine zu vertreten.


Die Landschaft zeigte sich in ihrer vollen Pracht, Herbstfarben in allen Schattierungen von grün bis knallrot leuchteten vom Ufer entgegen. Da die Sonne doch ziemlich schnell untergeht, steuerte ich diesmal im letzten Tageslicht einen ausgewiesenen Zeltplatz an: Bottendorf. Hier bewirtschaftet ein Verein die alte Kupfermühle. Zu so später Jahreszeit war ich der einzige und vermutlich auch letzte Gast für dieses Jahr. Übernachtungspreis ist 6 Euro, dafür darf man die Küche, die Dusche und Sanitären Einrichtungen in der Mühle benutzen oder bei Bedarf auch im Bettenlager rustikal übernachten. Im Ort gibt es eine Sportlerkneipe mit gutbürgerlichen Essen (alternativ Pizzaservice oder selber Kochen) und einen Bäcker (ab 7:00 geöffnet).


Nach dem Frühstück und Kaffee beim Bäcker ging es beim ersten Licht wieder los. Nächstes Ziel die Saale voraus. Ab hier zeigt sich der Fluss von seiner ganzen Pracht. Der Kyffhäuser und einige Höhenzüge in Herbstlaub säumten das Ufer. Immer wieder taucht eine Burganlage auf oder lugt ein Kirchturm vor. Die Vogelwelt: Kraniche, Reiher, Schwäne, Greifvögel, Enten, Eisvögel … bietet immer neue Abwechslung auf den Flusskilometern. Ab und zu tauchte die Sonne auf (leider nicht über der Unstrut) und brachte die Weinberge im Abendlicht zum leuchten. Leichter Dauerregen und das schwindende Tageslicht vermieste meine Campinglaune zum Abend. So entschied ich mich bei Freyburg nicht zu zelten, bin in den Zug gestiegen, um via Namburg mit dem ICE (sehr komfortabel) nachts Berlin zu erreichen.


 Tips

Die Gera kann man sich schenken. Eine Spritzdecke kann den Wassereintritt bei Stromschnellen oder Wassertreppen reduzieren. Es empfiehlt sich leichtes Gepäck, wegen einiger Umtragestellen. Die gute Strömung des Flusses erlaubt eine relativ hohe Eigengeschwindigkeit mit Paddel, was beim Packraft nicht selbstverständlich ist, so dass man gut 40 bis 50 km am Tag schaffen kann (allerdings ohne Pausen und schnellst möglicher Umtragung an den Wehren). 


Wenn man will kann man sich auch getrost dahintreiben lassen und schafft ohne eigene Anstrengung 25 – 30 km pro Tag. Ab Bottendorf wird die Unstrut ruhiger und es beginnt der schöne Abschnitt, der auf der Saale bis Halle vervollständigt werden kann. Ab Artern gibt es viele ausgewiesene Zelt und Biwakplätze, so dass man auch ohne Planung einfach lospaddeln kann und immer eine Übernachtungsmöglichkeit findet.

  • Blaues Band e.V. (Karten u. Campinginfos, weitere Links)
  • Kanuverleih Nebra (gute Übersichtskarte mit verzeichneten Wehren und offiziellen Zelt- u. Biwakplätzen)
  • Wikipedia.org (Detailinformationen zur Unstrut und Übersichtskarte)





Dienstag, 24. Juli 2012

DIY-Spritzdecke für's Packraft


Nach dem ich mich zum Kauf eines gebrauchten Alpaca Packraft entschlossen habe, kam schnell der Gedanke ans Tuning. (Ich entschied mich für ein größeres Modell, um auch mal mit Begleitung auszufahren und ein gebrauchtes, um nicht gleich an die Schmerzgrenze von über 1000,- EUR für ein nagelneues Boot zu kratzen.)

Das Packraft in der größeren Version ist schon recht breit, da schaufelt man sich schnell Wasser ins Boot und bei Wind führen Paddelspritzer zu einem nassen Innenboden. Also Spritzdecke nachrüsten! In diversen Foren findet man Bauanleitungen für Spritzdecken für Kanus oder Kajaks, weniger für Packrafts. Alpaca bietet den Service einer Nachrüstung in sicherlich überzeugender Qualität an, liegt aber preislich bei ca. 300 - 400 € (inkl. Post und Zoll, etc.). An zwei bebilderten Forenberichten und den Lösungen von Alpaca orientiert, entschied ich mich für ein dreiteilige Variante, ohne Reißverschluss, nur mit 5 cm Klettband als Befestigung an den Rändern.

Schritt 1: Mit Panzertape den ungefähren Zuschnittrand markieren. (Leider keine gute Idee, die Tapereste halten noch immer - also bei Zeiten entfernen). Dann das Schnittbogenpapier befestigen und Ränder der Spritzdecke markieren und Zuschnittteile fertigen. Für den Einstieg Keile in die Rundung einschneiden, so dass die Spritzdecke im Einstieg einen hochgezogenen Rand erhält. Das entstehende Schnittmuster erinnert entfernt an einen Hemdkragenschnitt.

 

Schritt 2: Stoff (wasserdichtes Ripstop-Nylon) zuschneiden, die drei Einzeilteile an den Rändern versäubern und mit 5 cm Klettband (eher breiter als schmaler wählen) vernähen. Die Übergänge zur Mittelsektion sind teilbar und mit Klettband versehen. Das Klettband ist mit der Häckchenseite am Spraydeck vernäht, die Flauschseite wird aufs Packraft verklebt. Nach der Zusammensetzung der Einzelteile wird die Spritzdecke als Ganzes mit Tape auf dem Packraft positioniert und der Streifen für die Verklebung des Flauschbandes mit wasserfestem Edding markiert (mit Alkohol entfernbar).


Schritt 3: Da das Flauschklettband nicht direkt verklebt werden kann, folgte ich dem Rat von Sven (packrafting.de) eine Zwischenlage PU-beschichteten Stoff zu nehmen und das Klettband aufzunähnen. Das Klettband entsprechend des Markierungsstreifens auf dem Packraft mit Tape fixieren, zuschneiden, Teilstücke zusammennähen und auf ein PU-beschichtetes Trägermaterial aufnähen (PU-beschichtete Seite = Klebeseite, also unten ;-). Für die Bandränder empfiehlt sich ein Zickzackstich zur Verstärkung.


Schritt 4: Das Klettband mit dem PU-Trägermaterial auf das Packraft aufkleben. Es gibt hier eine gute Anleitung: Tiedowns richtig ankleben von Packrafting.de. Erfahrungen muss man selber machen - ich hab die erste Klebung versaut, weil ich bis zur ersten Probefahrt nicht warten konnte. Es macht eine Sauarbeit die Klebereste auch nur halbwegs wieder runter zu bekommen. Also wichtig, 72 Stunden Ruhezeit! Beim Vernetzer einfach sparsam ein paar Tropfen hinzugeben - das Verhältnis 1:100 bekommt man eh nicht genau hin.


Schritt 5: Spritzdecke mit den Kletträndern so positionieren, das kein Wasser (ungewollt ;-) eindringen kann. Im Einstieg ein Gummikordelzug einziehen und ausprobieren. (Meine Klettbandverklebung ist noch am trocknen. Nicht ganz perfekte Randverklebungen beim Trägermaterial werden nochmal nachgearbeitet.)

Zusammenfassung

Eine Wildwasserfahrt wird die Spritzdecke sicherlich nicht überstehen, reicht mir aber als Schönwetterrafter auf hiesigen Seen und ruhigeren Flüssen. Das Klettbandmaterial wird auch irgendwann von der verklebten Flauschseite abgenutzt sein. Hier empfiehlt sich für die oft genutzten Außenseiten vielleicht doch ein Reißverschluss. 

Bei der Verklebung muss man sehr sorgfältig arbeiten, sonst versaut man sich leicht das Boot - konnte ich bei meinem Testraft gut verschmerzen. Vor dem geplanten Kauf eines superleichten Alpaca Scout und der Nachrüstung mit einer Spritzdecke, würde ich nochmal mehr Wert auf Materialien (insbes. PU-Zwischenlayer, Verklebung) und Konstruktion legen. Da folge ich dann den Erfahrungen von Pekka (Scout Review auf packrafting.de), der ähnliche Pläne hat und eine eigene DIY-Spraydeck Lösung veröffentlicht hat (s.u.).

Links

Pekkas DIY-Spraydeck - eigene Nachrüstung für Spraydeck von Pekka auf Packrafting.org, engl.

Retrofitting Spraydeck - noch eine Lösung auf Packrafting.org, engl.

Cupen Fiber Spraydeck - nur ein Bild, aber viell. Inspiration für eigene Entwürfe

Pimp my Packraft - versch. DIY-Anpassungen am Packraft von Luc Mehl, engl.

packrafting.de - Blog über die europäische Packraftingszene mit angeschlossenen Shop (packrafting-store.de)

packrafting.org - engl. Forum um und über Packrafting - mit MYOG-Anleitung u.a. auch Spraydeck

extremtextil.de - alles was man für die Spritzdecke braucht (außer den Kleber)

alpackaraft.com - das unerreichte Orginal unverwüstlicher Packrafts, mit Fotos zu Nachrüstungen von Spritzdecken





Donnerstag, 5. April 2012

Minispritbrenner

Minicampingkocher gibt es jede Menge, mehr oder weniger ausgeklügelt mit einfachen und aufwendigeren Methoden zu realisieren. Zu den am häufigsten verwendeten MYOG-Projekten gehören die Spiritus-Brenner. Inspiriert zu meinem Versuch hat mich der NIVEA-Stove (hier mit youtube-Videoanleitung).

Aus einer Seifenschachtel, einem 0,3 Liter Titanpot und den Resten einer alten Tomatendosenbüchse sowie - anstatt eines Fieberglasschwamm - die Reste von einer Kaffee-Frenchpress in der Schachtel habe ich mir einen Spiritusbrenner gebaut. Als Deckel dient die Alufolie von einem Bio-Jogurtbecher. Alles zusammengesteckt ergibt sich ein kompaktes Kochuntensil für meine UL-Ausrüstung.

Optimierbar wäre der Deckel - hier könnte man aus ner stärkeren Grillfolie einen besser passenden Deckel bauen sowie einen Windschutz, der auch noch in den Pot passt. Fehlt noch eine Miniflasche für den Brennspiritus sowie ein Minifeuerzeug und zu guter letzt ein passendes Tütchen.

Das ganze wiegt ca. 100 Gramm und reicht für den Morgenkaffee (1 Person :-). Eine Füllung mit Spiritus reicht für ca. 15 Minuten Brennzeit - in ca. 6 Minuten (mit Deckel) kocht das Wasser. Den ersten Pot Kaffee (allerdings indoor) hab ich schon genossen.


Links

ZENstove [ Bauanleitungen, engl. darauf basieren die meisten Büchsenbrenner ]
Büchsenbrenner [ youtube-Bauanleitung, engl. ]
Cane-Stove [ youtube-Bauanleitung, engl. ]

Open-Jet-Alkoholstove [ ausgeklügelte Bauanleitung aus einer Spraydose mit integriertem Topfhalter ]
Variante II, (alle von Tekoba gebauten Kocher sind wunderschön und hochfunktionell)

Supercat Stove [ aus Katzenfutterbüchse gebaut, engl. ]
Trangia-Spirituskocher [ Klassiker unter den kaufbaren Spiritusbrenner, günstig, leicht, unkaputtbar ]
Wood-Gas-Stove [ mit Holz, vergast, einen effektiven Brenner bauen, Effektivitätsvergleich, engl. ]














Dienstag, 3. April 2012

Nähprojekt: Sattel-, Rahmen- & Lenker-Rad-Tasche


UL-Backpacking ist nur ein Aspekt der Möglichkeiten leicht unterwegs zu sein. Unter dem Begriff Bikepacking oder Ultralight-Bikepacking versteckt sich die Möglichkeit wie mit Extraleichtem Rucksack, mit reduzierten UL-Equipment Radtouren zu unternehmen.

Die Reglements sind ähnlich wie beim Rucksack, möglichst wenig Gepäck mit sich transportieren. Ich habe mich bei den Taschen für den Rahmen und dem Lenker an Anbieter wie Carouseldesign orientiert, die Fahrradtaschen u.a. für Longdistance Races kreieren.Die Rahmentasche orientiert sich am Dreieck des Rahmenzwischenraums, eine Trinkflasche kann ich dabei immer noch unter der Rahmenstange unterbringen. Die Lenkerrolle ist eine Ergänzung zur Lenkertasche und kann auch ohne diese separat verwendet werden. Für die Sattelstange habe ich auch noch eine Satteltasche genäht. So sollte ich auch ohne Gepäckträger und großen Ortliebtaschen unterwegs sein können.

Von der reduzierten Varianteverspreche ich mir eine leichtere Transportierbarkeit des Rades auch in unwegsamen Gelände sowie geringerer Baubreite, was die Mitnahme im Zug erleichtert.

Links

ultralight bicycle touring [ Darstellung der Reduktion von Ausrüstung und Fahrradgewicht, auch unter light evolution ]

MYOG Rahmentasche [ youtube-Nähanleitung für Rahmentasche ]

Relevate Design [ us amerik. RadTaschen-Hersteller, Fotoimpressionen von Taschenausrüstungen ]







Samstag, 3. März 2012

Nähprojekt: cuben fiber SUL-Rucksack

Cuben Fiber geistert als das SUL-Material seit geraumer Zeit in den Foren und Selbstbauprojekten der UL-Gemeinde rum. Einige Cottages aus USA (MHMG, ZPacks) und Ausrüster aus UK (Terra-Nova) sowie hoffentlich bald der Laufbursche stellen funktionale und sehr leichte Ausrüstung aus cuben her mit z.T. sehr hohen (Liebhaber-)Preisen. Zum Glück gibt es extremtextil für alle Outdoor-Selbstnähprojektler: Martin hat mit seinem Cuben-Rucksackprojekt mich inspiriert es selber zu versuchen.

Beim Auspacken des Stöffchen, erwies sich das Stöffchen 35 g (Cuben Fiber Laminat, 25g/qm schwarz - schöner als der reinweiße - eher silber/dunkelgrau) als sehr reiss- und schnittfest (soll Schwächen im Abrieb haben). Mit einer normalen Schere geht es nur, wenn man mit Malerkrepp die Schnittkanten stabilisiert. Ansonsten mit einem Teppichschneider. Das Krepp lässt sich leicht wieder abziehen. Als Grundschnitt hab ich eine Vorlage aus dem Netz verwendet (2000 cuinch / ~30 Liter), mit abgerundeten Ecken und Rollverschluss oben (wie classic Ortlieb-Radtaschen).

Zur Stabilisierung kann man im Rücken ein Stück Isomatte gestopft werden (=Sitzunterlage), wie es bei vielen (S)UL-Rucksäcken zu finden ist. Dies dient gleichzeitig der besseren
Rückenhinterlüftung und Tragekomfort. Vorne und an den Seiten habe ich Netztaschen angenäht und zur Komprimierung Gummilitze vorgesehen.

Das Zusammennähen der Teile nach dem Zuschnitt war recht unkompliziert, Cuben ist als Stoff recht steif (aber auch glatt). Probleme hatte ich nur bei den abgerundeten Ecken, weil da dehnt und zieht sich nix (Vgl. RipstopNylon) sowie bei Korrekturen. Falls doch ma eine Naht falsch gesetzt ist, der Stoff ist doch recht dünn und Plaste.

Wenn man die Nähte absolut Wasserdicht haben möchte müsste man nochmal die Näht mit Cuben-Tape nachkleben. So kann man die Schnittkanten auch stabilisieren und dicker machen. Am Boden habe ich ein Stück Ripstop-Nylon mit eingebaut. Das schützt das empflindlichere Cuben vor dem Abrieb und gibt dem Rucksack nochmal etwas Stabilität.

Das Raumvolumen mit ~ 30 Liter + Netztaschen reicht für eine UL-Tour. Große und schwere Lasten würde ich damit nicht transportieren. Das Cuben ist in dem Fall ein echter Spezialist und als Material recht teuer (ca. 25-30 € / lfd. m). Bei größeren Flächen wie Tarp, Zelt oder Hängematte wird es schnell teuer. Es hat allerdings den Vorteil, das es sich nicht dehnt wie Ripstop-Nylon. Für SUL-Touren wäre es als Tarp - meine Wahl. (Trekking-Lite-Store: HMG Cupen-Tarp 219 €, MYOG Material ~ ca. 100 €, aber nicht ganz die ausgeklügelte Variante :-).

Informationen findet man ziemlich viele, insbesondere BLOG's und Shops sowie mit weiteren Infos, Schlagwörter: 'MYOG' 'DIY' 'ultralight' 'cuben fiber' 'tarp' 'backpack' tent'.


MYOG-Infos in Foren

Trekking-Ultraleicht (Forum für UltraLight, deutsch)
Outdoorseiten (alles rund um Outdoor, auch MYOG, deutsch)
BackpackingLight (Zeitschrift mit kostenpflichtigen Artikeln zum Thema, mit Forum, engl.)

weitere Hersteller/Ausrüster

GossamerGear (amerikanischer Hersteller, mit BLOG und Tips)
Golite (amerik. Hersteller)
Six Moon Design (amerik. Hersteller, BLOG und Infos)

BLOG's (Auswahl)

Hiking Finland (Videoprojekt Ultralight A-Z, engl.)
Q bloogt (mit einer riesigen Übersicht an weiteren Seiten, deutsch)

Montag, 24. Mai 2010

Messenger Bag DIY

Ich wollte schon immer ein Messenger Bag haben - nun kosten die Teile im Laden so zwischen 90 und 200 €, je nach Größe, Ausstattung und Hersteller. Ein Klassiker ist sicherlich timbuk2.com mit der Möglichkeit seine eigene Tasche zu konfektionieren. Doch auch einige Berliner Taschenlabels sind in dem Bereich umtriebig: berlinbag.com. Über Form, Farbe und Größe gibt's sicherlich versch. Geschmäcker, mich interessierte es aus einem einfachen Schnitt eine individuelle Tasche zu realisieren.

Gedacht getan. Bei youtube kann man sich ein Video vom MAKEMagazine zum Thema anschauen, mit einem Hinweis auf eine super Anleitung von eeio (inkl. Schnittmuster). Meine Tasche ist ein Recycling-Produkt aus alten Taschen (Planenstoff) und einer alten NVA-Zeltbahn (strichtarn), Schlüsselbänder-Schnapper als Schließen sowie Klettverschlußband.

Als Applikation auf dem Deckel hab ich noch einen Rest 100er Cordura sowie silbernes Panzertape verwendet.
Unzufrieden bin ich noch mit der Aufhängung, ist schöner die Gurtbänder direkt aus den Nähten kommen zu lassen, auch die Position muss ich noch optimieren. Wer es sich einfacher machen möchte, kann auch aus Planenresten ohne Innenfutter die Tasche bauen oder wie im MakeMakezin Video aus Platik-Einkaufsbeuteln zusammenbügeln - ist dann an einem halben Nachmittag erledigt.

Make Magazine - Anleitung (pdf)
weitere Anleitung Messenger Bag von Fahrradzukunft
Zubehör für Taschen und andere DIY-Nähprojekte: www.extremtextil.de
Planenstoffe bei planenwelt und funfabric.com




Freitag, 16. April 2010

Take-Down-Bogen "simpel"


Der Take-Down-Bogen hat viele Vorteile: kleines Packmaß, damit viel transportabler als der klassische Langbogen oder etwas kürzere Reiterbogen. Sportbögen werden i.d.R. als Take-Down gebaut - an einen Es Griffs aus Holz oder Metall werden die Wurfarme aufgeschraubt. Für den traditionellen Bogen gibte es professionelle Schraub- und Steckverbindungen.

Für den Selbstbau auch sog. Take-Down-Sleeves - Metallhülsen die auf die Bogenteile angepasst ein mehrteiliges Take-Down-Stecksystem ergeben. Auch das System ist relativ aufwendig - das es mit 3 oder 2 Hülsen arbeitet. Die Kosten für die Beschaffung sind auch nicht ohne. Es sind ca 40 € für einen Bogen zzgl. Versand zu berappen.

Alternativ kann man versuch ein möglichst simples Stecksystem selber zu realisieren. Man kann sich möglichst dünnwandige (1 mm) Metallrohre von ca. 40 mm Durchmesser (und ensprechend passendes Rohr für Innenhülse) besorgen und diese dann so formen das sie einen Ovalen Querschnitt ergeben. Die Kaufhülsen sind eine Kombination aus Messing (für die Innenhülsen) und Stahl für die Außenhülse. Mein Versuch (noch nicht realisiert) mit dünnwandigen Edelstahlrohren könnte auch funktionieren.

Alternativ kann man auch ein einteiliges Take-Down-System bauen, d.h. nur auf einer Seite wird ein angepasstes Rohr (hier Alu, ca. 10 cm Länge, 40 mm Durchmesser) eingeklebt und das andere Bogenstück zum Stecken angepasst. Damit das Gegenstück in der Hülse gut sitzt wird in die Hülse Epoxkleber, Spachtelmasse od. ähnl. reingebracht - der Steckstumpf mit Frischhaltefolie dünn umwickelt und in die Hülse gesteckt. Masse bzw. Expoxy trocknen lassen - Bogen wieder teilen und Folie abziehen.

Eigene Erfahrung: Der Bogen ließ sich durch die Folie erstaunlich leicht wieder teilen. Wenn man einen schon fertigen Bogen zersägt, kann die spätere Korrektur der Bogenharmonie ziemlich fummlig sein. Bei mir ging es nur mit viel Dämpfen und Biegen im nachhinein. Ergebnis: ein recht kurzer, transportabler Manaubogen 30 lbs. (zusammengesteckt ca. 130 cm Länge).

Selbstbau
3-teilige Take-Down-Hülsenverbindung - Selbstbauanltg. (franz.)
Take-Down (Selbstbau) mit Vierkantstahlrohr im Griff (engl.)
Take-Down mit Fieberglas - Selbstbauanleitung (engl.)
Metallrohre bekommt man u.a. bei Gemmel-Metalle
Videoanleitung (mehrteiliges System): Video 1, Video 2 (engl.)

Kaufen
Take-Down-Hülsen - Bogensport Hermanski (ca. 45 € zzgl. Versand)
Takedown-Sleeves - Flybowshop.com (36 € zzgl. Versand aus Irland)
Aufwendiges Bolt-Take-Down-System - Bauanleitung (engl.),
die fertige Verbindung als Bolt-System
TD-Bolt-System "Nalongo" - ein bestellbare Bogenrohling eingebaut